Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen trotz gestiegenen Energieverbrauchs
Um Strategien zur Dekarbonisierung, also die Umstellung von fossilen Energieträgern wie Erdgas und Heizöl auf regenerative Energie und für den Klimaschutz zu entwickeln, stellt die aswohnbau bereits seit 2019 eine „CO2-Bilanz“ auf, die den Ausstoß von Treibhausgasen aus dem eigenen Gebäudebestand ermittelt. Berücksichtigt werden hierbei die Treibhausgase, die für Heizung und Warmwasser und für den Allgemeinstrom (ohne Strom der Haushalte) sowie für Strom und Heizung des eigenen Verwaltungsgebäudes anfallen.
Bereits seit der Jahrtausendwende wurde der Gebäudebestand der aswohnbau weitestgehend einmal energetisch modernisiert. Um künftig aber noch genauere Maßnahmen und Prioritäten festlegen zu können, hilft bereits im dritten Jahr die „CO2-Bilanz“. Lag der Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen 2019 und 2020 ohne die sogenannten Vorketten noch bei 842 Tonnen bzw. 843 Tonnen, konnte der Ausstoß 2021 auf 801 Tonnen reduziert werden, und dies, obwohl der Energieverbrauch der Zentralheizungsanlagen aufgrund des relativ kalten Jahres und der Fertigstellung von 21 Wohnungen 2020/2021 um rund 7,5 % Prozent anstieg. Der Rückgang des Ausstoßes von Treibhausgasen wurde unter anderem durch den Einbau von Pelletsanlagen im Neubau und im Bestand, durch ergänzende Modernisierungsmaßnahmen und die Umstellung auf Ökostrom erreicht. Die Dekarbonisierung entlastet die Mieterinnen und Mieter beim CO2-Preis und macht den Bestand in der aktuellen Krisenlage unabhängiger vom Energieträger Gas.
Beim Neubau hat das Unternehmen zudem auf den Baustoff Holz gesetzt, der gegenüber der herkömmlichen Betonbauweise eine deutlich bessere CO2-Bilanz aufweist.
Zwischenzeitlich werden rund 13 % aller eigenen Wohnungen des Unternehmens vollständig regenerativ beheizt. In weiteren 16 % der Wohnungen werden fossile Gasbrennwertheizungen mit Solaranlagen zur Heizungs- und/oder Warmwassererzeugung unterstützt. Darüber hinaus ist die Errichtung von Photovoltaikanlagen geplant.
Im Rahmen der Dekarbonisierung und eines noch neu aufzustellenden Modernisierungsprogramms soll der Ausstoß von Treibhausgasen im gesamten Gebäudebestand in den kommenden Jahren weiter reduziert werden. Dies zum einen durch weitere ergänzende Modernisierungsmaßnahmen im bereits in weiten Teilen energetisch modernisierten Gebäudebestand, zum anderen durch den strategischen Austausch fossiler Heizungsanlagen durch regenerative Systeme wie Pelletsanlagen und Wärmepumpen.
Darüber hinaus wird gemeinsam mit der Stadt Albstadt und weiteren Partnern untersucht, ob und wie zusammenhängende Wohnquartiere mit einem Nahwärmesystem regenerativ mit Wärme versorgt werden können, da die Klimaziele nicht nur durch immer mehr Dämmung und immer dichtere Fenster erreicht werden können, sondern sich vor allem auch die Wärmeversorgung ändern muss. Gemeinsame sektorenübergreifende Konzepte mit Energieversorgern könnten hier einen weiteren Beitrag leisten, da (momentan) nicht jedes Gebäude ohne Weiteres geeignet ist, auf eine Pelletsanlage oder eine Wärmepumpe umgestellt zu werden, so wie es momentan grundsätzlich keine allgemeingültige Patentlösung für die Umstellung des Gebäudebestands auf regenerative Energieträger gibt. Neben ersten baulichen Maßnahmen wird das Hauptaugenmerk 2022/2023 daher vor allem auf der Prüfung und Entwicklung geeigneter Konzepte liegen, die dann im neuen Modernisierungsprogramm münden werden, um den künftigen weiteren Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen zu reduzieren und das Unternehmen unabhängiger vom Gas zu machen.
– Stefan Broch –